Was begeistert mich an der Politik?
Wahrscheinlich ist es eine Mischung aus Idealismus und Lust an der Auseinandersetzung.
Am Anfang stand wohl meine Erziehung. Meine Eltern haben mir christliche Werte vorgelebt. Das hat mich geprägt. Dazu gehört auch das Bestreben zu Schwächeren und zur Umwelt Sorge zu tragen. In meiner Bauernlehre lernte ich die Natur zu respektieren und hart anzupacken. Dies und mein ETH-Studium als Umweltnaturwissenschaftler öffneten mir den Blick für grosse Zusammenhänge.
Prägend war aber auch meine frühe Berufserfahrung in zwei der ärmsten Länder der Welt. In Haiti und Paraguay wurde ich mit enormen wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten konfrontiert und lernte, wie wichtig gute politische Rahmenbedingungen für den Schutz natürlicher Ressourcen sind. Ich erfuhr auch eindrücklich, dass Demokratie und Rechtsstaat keine Selbstverständlichkeit sind, sondern Errungenschaften, für die es sich immer und überall zu kämpfen lohnt. Die Eindrücke, die ich bei den ärmsten Menschen der Welt sammelte, sind bis heute ein wichtiger Antrieb für meine politische Arbeit. Sie motivieren mich, für eine Wirtschaftspolitik einzustehen, die faire Chancen für alle schafft
Schliesslich leitete mich immer der Wunsch, den Menschen meines Kantons etwas zurückgeben zu können, denn Basel-Stadt hat mir viel Freiheit und eine grossartige Ausbildung ermöglicht.
Warum SP?
Als ich später für Pro Natura Schweiz tätig war, hatte ich häufig mit Bundespolitik zu tun. Dabei lernte ich die Parlamentsmitglieder der SP als aufgeschlossene, engagierte und kompetente Menschen kennen, die meine Werte teilen. Das gab wohl den Ausschlag, dass ich 1998 in die SP eingetrat. Heute bin ich überzeugter Sozialdemokrat und immer wieder begeistert, wieviel Kompetenz, wieviel positives Denken und Engagement in dieser Partei versammelt sind. Gerade die SP Basel-Stadt erlebe ich seit Jahrzehnten als enorm lebendig. Ich politisiere sehr gerne hier. Eine Politik ‚für alle statt für wenige’ ist wichtiger denn je. Wenn sich immer grössere Vermögen in den Händen weniger anhäufen, und die natürlichen Ressourcen weltweit zerstört werden, braucht es dringend sozialen und ökologischen Ausgleich. Umwelt- und Wirtschaftspolitik waren immer meine Schwerpunkte.
Erfolge in Basel-Stadt und Nationalrat
Sechs Jahre (2000 bis 2005) war ich Kantonalpräsident der SP Basel-Stadt. In dieser Zeit feierte die Kantonalpartei überraschende Erfolge. Bei den Nationalratswahlen 2003 gelang es uns, drei der nur noch fünf Basler Nationalratssitze zu erobern. Zudem erlangten wir mit Anita Fetz auch den Ständeratssitz. Der grösste Erfolg aber waren die Gross- und Regierungsratswahlen von 2004. Die SP BS holte sich das beste Wahlresultat aller Zeiten und eroberte 46 Grossrats- und drei Regierungsratssitze. Damit kam es zum ersten Mal seit den 50er Jahren zu einer rotgrün dominierten Regierung im Kanton Basel-Stadt.
Das gab mir Auftrieb und hat mich bewogen, im Herbst 2007 für den Nationalrat zu kandidieren (Rede zur Nationalratsnomination). Den Einzug in den Nationalrat gelang mir damals nicht, weil die SP ihren dritten Sitz sehr knapp an die Grüne Partei verloren hatte. Am 31. Mai 2010 konnte ich als erster Nachrückender für die SP doch noch in den Nationalrat eintreten. Ruedi Rechsteiner hat mir ermöglicht ihm nachzufolgen. 2011, 2015 und 2019 wurde ich jedesmal mit dem besten Resultat des Kantons wiedergewählt. Inzwischen war ich Mitglied der nationalrätlichen Kommission für Wirtschaft und Abgaben (WAK) sowie der Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie (UREK), Mitglied des Fraktionsvorstandes der SP Schweiz und Vizepräsident der SP Schweiz. Ich habe zahlreiche Volksinitiativen mitlanciert und am Positionspapier «unsere Wirtschaft» mitgeschrieben.